Schlacht um den Reisszahn by Chris Wraight

Schlacht um den Reisszahn by Chris Wraight

Autor:Chris Wraight [Wraight, Chris]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: Black Library
veröffentlicht: 2013-05-07T22:00:00+00:00


KAPITEL DREIZEHN

Gangava Primus. Eine dunkle Welt, weit von ihrer riesigen, roten Sonne entfernt. Während die Licht-Schatten-Grenze über die rostrote Planetenoberfläche glitt, wurde die Nachtseite in tiefe Finsternis gestürzt. Nadelstiche aus Licht durchstießen überall die Dunkelheit der schattenbedeckten Hemisphäre, aber sie konzentrierten sich zu einer hellen Bündelung bei den nördlichsten Breitengraden. Schwefelgelbe Wirbel markierten eine Stadt. Eine sich weit ausbreitende Stadt.

Auf der Brücke der Russvangum beobachtete Eisenhelm, wie die Lichter weit unter ihm angingen. Die Bewohner dieses Ortes wussten, dass die Wölfe gekommen waren. Sie hatten Detektoren, Sensorenbänke und Deflektorschilde hochgefahren. Die gesamte Flotte des Ordens, abgesehen von den wenigen Wachschiffen, die auf Fenris zurückgelassen worden waren, befand sich nun im höheren Orbit. Die dort versammelte Feuerkraft war immens, so groß wie die jener Flotten, die während der Großen Säuberung zusammengezogen worden waren. Gangava besaß keine orbitale Verteidigung, aber sie wäre ohnehin bedeutungslos gewesen. Schlanke Angriffskreuzer und Zerstörer mit Bugsektionen, die wie Pflugscharen gebogen waren, zogen ungehindert durch das All, darauf vorbereitet, Hel auf der Welt unter ihnen zu entfesseln.

Der Große Wolf schaute mit gemischten Gefühlen auf die Stadt herab, die er in Kürze zerstören würde. Während der einundzwanzig Tage im Warp hatte er schlecht geschlafen. Magnus war ihm regelmäßig im Traum erschienen, hatte ihn angestachelt, ihn wegen seiner Unfähigkeit verhöhnt, ihn im Laufe der Jahrzehnte zur Strecke zu bringen. Eisenhelm hatte das Gesicht des Primarchen nicht gesehen, wie er es in vielen Jahren früherer Heimsuchungen ebenfalls nicht gesehen hatte.

Aber er hatte die Stimme gehört. Eine unvergessliche Stimme. Stolz, mächtig, kultiviert, aber mit einem Anflug der Launenhaftigkeit, die nicht ganz unter Kontrolle schien. Trotz all seiner Qualitäten als Primarch erschien er nun würdelos, verdrossen.

Mein Gen-Vater hat dein Rückgrat gebrochen, Ungeheuer.

Magnus hatte diesen Trotz belächelt, aber es war ein Überrest seines Schmerzes zu erkennen gewesen. Wirklichen, sterblichen Schmerzes.

Während er über den Realraumbetrachtern in seinen Privatgemächern brütete, fühlte Eisenhelm das Jucken in seinen von Handschuhen bedeckten Fingern. Die Reise war zu lang gewesen. Es blieben nur noch Stunden, bis die Landungskapseln herabfallen würden, wie ein dunkler Hagel aus dem All, alle ausgerichtet auf den Bereich hinter den Schilden der Stadt.

Eisenhelm sah die Abwurfvektoren vor seinem inneren Auge. Er konnte sie jederzeit auf seiner Helmanzeige einblenden, aber er wusste, dass er sie nicht zu benutzen brauchte. Er konnte sich jeden Aspekt der Schlacht vorstellen, so wie er ablaufen würde. Wenn er seine Augen schloss, war der taktische Entwurf noch immer da, ein Muster aus Hololithlinien und Aufstellungsrunen, über die Straßen einer gewaltigen Stadt gelegt.

Viele in der Galaxis glaubten, die Space Wolves wären einfach wilde Barbaren, Rohlinge, die sich mit dem Kopf voran in die Schlacht warfen und dabei unverständliche Flüche herausschrien. Erst später, wenn sie ihre Versorgungslinien abgeschnitten fanden, ihre Kommsysteme gestört waren und ihre Verbündeten in ihrem Rücken rebellierten, entdeckten sie die Schwäche ihrer Vorurteile. Planung war alles, Koordination der Bewegung von Rudeln, Einkreisen der Beute, Sauberkeit des Tötens.

Die Wölfe waren wild, aber keine Wilden. Gangava würde schnell und ohne Nachsicht zerstört werden. Primarch oder nicht, Magnus würde seine Entscheidung bereuen, sich innerhalb der Schlagdistanz von Fenris eingerichtet zu haben.



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